Olympia: Götter und Olympische Spiele

Olympia: Götter und Olympische Spiele
Olympia: Götter und Olympische Spiele
 
Der Kult des Zeus in Olympia (Westpeloponnes) begann zu Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. und galt vor allem seiner Funktion als Blitz- und Wettergott. Neben ihm erlangten in Olympia auch Hera, die Göttermutter, und Pelops große Verehrung. Mitte des 7. Jahrhunderts setzte der Ausbau des Heiligtums mit der Errichtung des ersten Hera-Tempels ein. Im 6. Jahrhundert wurden im heiligen Bezirk (Altis) Schatzhäuser zur Unterbringung wertvoller Weihgeschenke im Auftrag verschiedener griechischer Städte erbaut. Dass dabei so entfernte Orte wie Syrakus und Byzanz beteiligt waren, beweist die überregionale Bedeutung dieses Heiligtums. Erst im 5. Jahrhundert wurde der Zeustempel gebaut; das gold-elfenbeinerne Kultbild des thronenden Zeus, von dem Athener Phidias um 430 geschaffen, wurde zum berühmtesten Kunstwerk der Antike.
 
Sowohl Herakles als auch Pelops wurden mit dem Entstehen der Olympischen Spiele in Zusammenhang gebracht. Die Listen mit den Namen der Sieger führen bis zum Jahr 776 zurück, die Spiele dürften allerdings noch älter gewesen sein. Das Fest wurde alle vier Jahre im Hochsommer gefeiert. In der Frühzeit dauerte es wohl nur einen Tag, als Wettkampf fand allein der Stadionlauf (1 Stadion, etwa 192 m) statt. In klassischer Zeit (5. Jahrhundert) währten die Wettkämpfe (u. a. Wagen- und Pferderennen, Laufwettbewerbe, Fünfkampf, Ringkampf und Faustkampf) fünf Tage lang; am sechsten Tag wurden die Sieger mit Zweigen des heiligen Ölbaumes bekränzt.
 
An den Olympischen Spielen durften nur frei geborene Griechen teilnehmen; als Zuschauerinnen waren nur unverheiratete Frauen zugelassen. Ein Gottesfriede (Ekecheiría) schützte die Anreise und Heimkehr der Zuschauer und der Athleten in der ganzen griechischen Welt. Im Laufe der Jahrhunderte verloren die Spiele allmählich ihren religiösen Charakter, das Berufsathletentum setzte sich mehr und mehr durch. Im Jahr 393 n. Chr. fanden die letzten Olympischen Spiele der Antike statt. Ein Verbot des Kaisers Theodosius I. im folgenden Jahr setzte dieser Tradition nach 1168 Jahren ein Ende.

Universal-Lexikon. 2012.

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